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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
01.06.2011 - -
Hier fing das ganze Drama an. Mein Hausarzt befand bei einer Routineuntersuchung, dass der Restharn in der Blase zu hoch ist und schickte mich zum Urologen. Der machte eine Kontrastaufnahme der Harnröhre und ein Pinkeldiagramm. Sein lapidarer Kommentar war, Prostata zu groß, Empfehlung ausschaben. Ich ziemlich entsetzt und sage, dass das nicht in Frage käme! Er nur wieder, na dann sehen wir uns wieder... Ich fand diesen Urologen ziemlich unsensibel und suchte mir einen anderen.
       
07.06.2013 - -
2013 war es dann so weit. Eine gewöhnliche Erkältung wandelte sich in eine Blasenentzündung mit anschließendem Harnverhalt und Gefahr einer Sepsis. Notaufnahme in der Urologie. Mehre Tage heftigste Antibiotika, um die Entzündungswerte in den Griff zu bekommen.
Diagnose: Fieberhafter Harnwegsinfekt bei Harnverhalt bei Prostatahyperplasie
Da der Harnverhalt nach der Behandlung nicht weg war, bekam ich einen Katheter durch die Bauchdecke und wurde entlassen mit der Empfehlung:
Zeitnahe Urethrozystoskopie (Blasenuntersuchung), TUR-P, PSA-Intervallmessung
       
05.07.2013 - -
Klinikaufenthalt mit TUR-P. Nach spinaler Anästesie wurde also die Harnröhre im Bereich der Prostata "freigehobelt". Nach der Behandlung waren aber 200 ml Restharn zu viel, so dass der suprapubische Katheter nicht entfernt wurde und wieder mit diesem im Bauch nach Hause zum Blasentraining mit Miktionskontrolle geschickt wurde.

Das besserte sich nach ca. 2 Wochen. Danach wurde der Katheder entfernt und das Leben normalisierte sich so langsam wieder. Allerdings gab es, wie schon "angedroht" , keinen Samenerguss mehr nach außen.
In den Resektionsspänen aus der Prostata wurde kein Tumor gefunden.

Eine 3 Monate nach dem Eingriff vorgenommene MRT- Aufnahme zeigt keinen Tumor.
       
09.06.2016 1.20 17.03.15
Ein erneuter Harnverhalt trieb mich wieder zum Urologen, der feststellte, dass sich wieder etwas in der Harnröhre befand. Er empfiehlt eine weitere TUR-P, die ich auch zeitnah anging, da ich mich noch deutlich an die drohende Sepsis vor 3 Jahren erinnerte und so etwas auf keinen Fall nochmal erleben wollte.
In der Uniklinik Tübingen wurde dann die TUR-P nochmals gemacht. Das ging alles gut, ich konnte auch wieder gut pinkeln, bin aber nach 4 Tagen mit einem massiven Harnwegsinfekt nochmals ins Krankenhaus. Ich wurde mit einem Peniskatheder mit Auffangbeutel am Bein entlassen, der nach zwei Wochen vom Urologen gezogen wurde.
Allerdings fand man jetzt in der Schnipseln ein azinäres Prostataadenokarzinom mit 3 + 3 = 6, 5% auf der Gleason-Score-Scala.
Das war ein ziemlicher Schlag für mich! Dazu kam, dass mich meine Frau nach einer langjährigen Ehe verlassen hatte. Meine Stimmung war ziemlich am Nullpunkt.
       
20.06.2016 1.20 17.03.15
Mein Urologe baute mich wieder auf, er erklärte mir was es sich mit dem Prostatakrebs auf sich hat und was man machen kann. An dieser Stelle muss man betonen, dass ich sehr Glück gehabt habe und einen sehr einfühlsamen Arzt habe, der allerdings auch kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Einschätzung und Maßnahmen geht.

Ich entscheide mich für die aktive Überwachung. Alle drei Monate zum Urologen.

Eine MRT Aufnahme 2 Monate später ergibt einen sehr kleinen Hinweis, dass da ein Tumor in der Prostata sitzt. Die gute Nachricht ist, dass sich keine Metastasen sichtbar sind.

Der PSA- Wert ist sehr niedrig und nicht auffällig. Offensichtlich gehöre ich zu den Leuten, die Prostatakrebs zwar haben, derene PSA- Wert aber diese Diagnose nicht abbildet.
       
30.06.2017 0.68 09.06.17
Biopsie beim Urologen ergibt, dass das Karzinom immer noch da ist. Der Pathologe klassifiziert es als 3 + 4 =7a auf der Gleason-Score bei 2 von 12 Stanzen. Das ist eine Verschlechterung. Allerdings hätte das Ergebnis bei einem anderen Pathologen auch anders aussehen können und nicht auf eine Verschlechterung hinweisen können.

Jedenfalls ist die Diagnose jetzt so wie sie ist und der Arzt empfiehlt eine Tumortherapie. Standardverfahren in meinem Alter ist die radikale Resektion oder Bestrahlung. Beides kommt für mich nicht in Frage. Ich frage nach Alternativen und bekomme die HIFU Behandlung genannt.

In der Kreisklinik in Reutlingen werde ich sehr gut beraten über die Behandlung und ich mache einen Termin für den Eingriff aus.
       
19.11.2017 0.68 09.06.17
HIFU- Behandlung in der Kreisklinik in Reutlingen. Das Gerät Focal One ist ziemlich teuer. Daher haben es 6 Kliniken gemeinsam angeschafft und es kommt alle 6 Wochen in der Reutlinger Klinik inklusive Techniker vorbei.

Die Behandlung bei Vollnarkose ist weitgehend ohne Komplikationen. Nach 3 Tagen wird der Katheder gezogen und alles ist gut mit dem Restharn. Der Arzt weist darauf hin, dass sich im Urin Blut und Gewebe befinden kann. Von dem merke ich allerdings erst nach ca. 2 Wochen etwas, lange nachdem ich wieder zu Hause bin. Bis dahin habe ich das Gefühl, dass gar nichts gemacht wurde. Schmerzen habe ich keine, allenfalls Brennen am Schließmuskel.

Psychisch bin ich anfangs nach der Entlassung etwas labil, die Behandlung hat etwas faszinierendes und aber auch etwas unheimliches. Der Arzt teilt mit, dass die komplette rechte Hälfte der Prostata "gegrillt " wurde.
       
15.06.2018 0.30 11.06.18
Mittlerweile bin ich weiter in der Active Surveillance, alle drei Monate zum Urologen.

Nach einer zunächst komplikationslosen und unauffälligen Routineuntersuchung mit null Restharn und niedrigem PSA habe ich nach ein paar Tagen wieder eine vollständige Harnblockade. Die hat sich beim Pinkeln angekündigt: der volle Strahl wurde schlagartig unterbrochen. Nach ein paar Tagen ging gar nichts mehr. Der Urologe versetzt mir einen Katheder, die Untersuchung folgt. Ich befürchte TURP Nr. 3 folgt.
       
28.06.2018 0.30 11.06.18
Notaufnahme im Reutlinger Kreiskankenhaus wegen Harnverhalt. Noch während ich warte, kommt duch die Harnröhre ein haselnussgroßer Pfropf aus nektorischem Gewebe zum Vorschein. Danach geht das Wasserlassen wieder problemlos. Ich bleibe trotzdem in der Klinik und wurde unter Narkose untersucht und es wurde eine Stanzbiopsie gemacht. Entfernt wurde von der Prostata diesmal aber nichts. Die Histologie der Stanze war unauffällig, kein Anhalt für Malignität.
       

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